Frauenkirche München

Welches sagenumwobene Wahrzeichen Münchens hat es schon in zahlreiche Filme, auf Gemälde und Fotografien geschafft und prägt seit jeher die Münchner Altstadt? Genau, der Dom „Zu Unserer Lieben Frau“, kurz auch Frauenkirche genannt. Die ehemalige, 1494 eingeweihte, Pfarrkirche wurde im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Hauptkirche des Erzbistums München und Freising.

München bei Nacht mit angeleuchteter Frauenkirche im Herzen von München.
München bei Nacht mit angeleuchteter Frauenkirche im Herzen von München.

Erbaut wurde sie von Jörg von Halsbach, der auch für den Bau des Alten Rathauses am naheliegenden Marienplatz verantwortlich war. Angeblich hat die Frauenkirche ein Fassungsvermögen von bis zu 20.000 stehenden Menschen, was bereits einiges über die Zukunftsprognosen der damaligen Stadtoberhäupter aussagt. Denn in München lebten Ende des 15. Jhd. lediglich etwa 13.000 Menschen. Die beiden ausschlaggebenden Gründe für den Bau dieser großen Kirche waren vermutlich folglich das Anwachsen der Bevölkerung, sowie das steigende Selbstbewusstsein der Münchner, die bestrebt waren, eine repräsentative Kirche zu besitzen.

Bisher also nichts ungewöhnliches, doch warum ist die Frauenkirche denn nun sagenumwoben? Einer Version der Sage nach, habe sich der Teufel sehr erzürnt, nachdem er von dem Bau dieser weiteren Kirche erfuhr. Er machte sich flugs auf den Weg, um die Kirche zu zerstören. Diese war bereits fertiggestellt, jedoch noch nicht geweiht. Der Teufel betrat also wütend den Dom, bereit ihn zu zerstören. Doch was er dann sah, als er unter der Orgelempore stehenblieb, verwandelte seinen Ärger in Schadenfreude: Kein einziges Fenster war zu sehen (zu jener Zeit war von dort aus nämlich auch das Mittelfenster verdeckt). Er lachte vergnügt auf, denn wer gehe schon in eine Kirche, die keine Fenster habe. Vor lauter Freude stampfte er also so fest mit seinem Fuß auf, dass er einen Abdruck hinterließ, der bis heute erhalten ist. Als der Teufel später, nachdem die Kirche geweiht wurde, bemerkte, dass der Dom sehr wohl über Fenster verfügte, konnte er ihr allerdings nichts mehr anhaben. Der Sage nach schickte er daraufhin Winde, die die Kirche von außen zerstören sollten. Doch vergebens, die sonderbaren Winde blasen heute noch um die Türme der Frauenkirche und verursachen so manches Geräusch… Du siehst also, ein Besuch der Münchner Frauenkirche ist ein absolutes Muss, wenn man in München ist! Denn was für ein besseres Urlaubsfoto gibt es, als eines vom Fuße des Teufels…

Die Frauenkirche in München bei Nacht.
Die Frauenkirche in München bei Nacht.