Bayrische Spielbanken (Bild Pixabay von stux)

Spielbanken in Bayern

Fortuna Blau-Weiß: Die bayerischen Spielbanken

Vielleicht kennen Sie Poker, aber haben Sie auch schon mal von „Bavarian Stud“ gehört? Diese originelle Variante des Kartenklassikers für Bluffer und Zocker können Sie in sechs der neun Spielbanken kennen lernen, die der Freistaat Bayern zählt. Sie sind in Bad Wiessee, Feuchtwangen, Garmisch-Partenkirchen, Lindau, Bad Kissingen, Bad Füssing, Bad Reichenhall, Bad Kötzting und Bad Steben ansässig und befinden sich allesamt in Staatsbesitz. Alles rund ums Casino Spiel und insbesondere Spielbanken in Bayern finden Sie auf Onlinecasinosdeutschland.de.

Erholung und Nervenkitzel

In Bayern sind Spielbanken nur in Gemeinden mit Staats- oder Heilbädern sowie in Kur- und Erholungsorten erlaubt. Offenbar war der bayerische Gesetzgeber der Meinung, der Nervenkitzel des Glücksspiels erfordere zum Ausgleich eine ansonsten eher beruhigende Umgebung. Deshalb werden Sie in keiner einzigen bayerischen Großstadt eine Spielbank finden, schon gar nicht in der Landeshauptstadt München. Aber die kennt ja andere Attraktionen.

Das Spiel mit dem Glück ist für den Freistaat recht lange einträglich gewesen, auch wenn die Zahlen in jüngster Zeit nicht mehr so gut aussehen. Vor allem die Corona-Krise im Frühling 2020 war für die Spielbanken natürlich ein Schlag ins Kontor. Sie schlossen währen der Pandemie ihre Pforten; die beliebte bayerische Pokermeisterschaft konnte deshalb nicht wie geplant im März und April stattfinden. Immerhin wäre es schon zum siebten Mal um ein garantiertes Preisgeld von 100.000€ gegangen.

Klassische Gediegenheit wird groß geschrieben

Dennoch erwirtschafteten die mehr als 700 Casino Mitarbeiter der staatlichen Lotteriegesellschaft Lotto Bayern seit dem Jahr 2000 fast eine Milliarde Euro; etwa ein Viertel dieser Summe floss an die neun Gemeinden, die Spielbanken beherbergen.
Die von Lotto Bayern betriebenen Casinos legen diskreten Wert auf Gediegenheit. In ihrer Kleiderordnung heißt es: „Generell ist gepflegte und angemessene Kleidung erwünscht (kurze Hosen gehören jedoch nicht dazu). Im Großen Spiel ist für Herren Sakko Pflicht – Ausnahmen: Bad Kötzting, Bad Steben und Bad Reichenhall. Sakkos können kostenlos an der Garderobe ausgeliehen werden.“ Unter „Großem Spiel“ versteht man die klassischen Casino Tischspiele wie etwa Roulette, Poker und Blackjack. Die neun Spielbanken des Freistaats bringen es zusammen auf fast 50 Roulette Tische, mehrere Dutzend Blackjack Tische und mehr als 1.000 Spielautomaten, von denen einige Zugriff auf den Bayern Jackpot ermöglichen – dazu später mehr.

Die offiziellen Webseite der Spielbank Bayern finden Sie hier:

https://www.spielbanken-bayern.de/

Ausweis und Kleingeld mitbringen

Für den Besuch eines bayerischen Casinos ist nicht nur modische Achtsamkeit vonnöten. Man muss sich auch mit einem Personaldokument mit Foto ausweisen können. Die Teilnahme am Spiel ist nämlich erst ab 21 Jahren erlaubt. Der Zugang zum Casino ist jedoch schon ab 18 Jahren gestattet, „wenn gewährleistet ist, dass das Spielverbot eingehalten wird“, wie die Hausregeln vorschreiben. Eine Spielpflicht besteht nicht. Man kann auch einfach herumschlendern und sich das Treiben anschauen. In einigen der bayerischen Spielbanken wird dafür aber ein Eintrittsgeld fällig. 2020 lag es bei maximal 2,50€.

Die bayerischen Casinos bieten Amerikanisches und Französisches Roulette an, Blackjack, Poker und Spielautomaten, die auch „Slots“ genannt werden. Poker ist in der Spielform „Texas Hold’em“ anzutreffen. Die Poker-Variante „Bavarian Stud“ wird in Bad Füssing, Bad Reichenhall, Bad Wiessee, Garmisch-Partenkirchen, Bad Kissingen und Feuchtwangen gespielt.

Millionen-Gewinn mit Bayern-Jackpot möglich

Weitere Besonderheit ist der Bayern-Jackpot. Er vernetzt alle bayerischen Spielbanken miteinander. Jede von ihnen weist vier Bayern-Jackpot- Automaten auf. Alle Einsätze, mit denen sie gefüttert werden, häufen sich zentral an, der Jackpot wächst also beständig. Um ihn ins Visier zu nehmen, musste man 2020 mindestens 0,50€ riskieren. Seit seiner Einführung 1997 wurde der Jackpot schon fast hundert Mal geknackt.
Die höchste Gewinnsumme im Topf lag bei fast einer Million Euro.

Bad Kissingen setzte den Trend

Die Geschichte der Spielbanken in Bayern reicht recht weit zurück und ist nicht ohne Delikatesse, sogar eine ganze ausgewachsene Staatsregierung stolperte mal über eine Casino Affäre. Doch der Reihe nach:

In Bad Kissingen verlustierte sich die feine Gesellschaft schon ab Beginn des 19. Jahrhunderts beim so genannten Hazardspiel. 1849 war damit Schluss: staatliches Glücksspielverbot. Es hielt 100 Jahre, bis in Lindau in einer rechtlichen Grauzone wieder ein Casino eröffnete. Der Kreis Lindau gehörte damals weder zu Bayern noch zu Baden-Württemberg und konnte so in eine Lücke stoßen.

Ab 1955 gab die bayerische Staatsregierung, damals SPD-geführt, Lizenzen an Casino-Betrieber aus. Angeblich war dabei Schmiergeld im Spiel. Die gesamte Regierung unter Ministerpräsident Wilhelm Hoegner trat zurück. Dafür waren allerdings auch noch andere politische Intrigen verantwortlich. Seit 1965 sind die Spielbanken in Bayern verstaatlicht. Zweifellos gehören auch sie zu den Sehenswürdigkeiten des Freistaats.